-am nächsten Tag-
Roses Sicht:
„Und, wie fühlt man sich so, frei von allen Pflichten?“ Felix boxte mir neckisch in die Seite und wuschelte mir durch die Haare. Ich lächelte. „Seltsam, aber aufregend!“, stellte ich fest und hakte mich bei ihm unter.
„Und wie fühlt man sich so, wenn man sein erstes Date hatte?“, ärgerte ich meinen Bruder. Felix lief rot an. „Das….äh….das war doch kein Date!“ Ich lachte auf. „Du kannst schlecht lügen, das weißt du, oder?“ „Ich lüge nie!“, grummelte Felix und kratze sich verlegen am Hinterkopf.
Ich kicherte los. „Da, schon wieder!“ „Was?“ „Immer, wenn du lügst werden deine Ohren knallrot!“ Schnell legte er seine Hände auf die Ohren und sah mich schmollend an. „Gar nicht wahr!“
Kurz schwiegen wir und schlenderten die Straße hinab direkt auf eine Blumenwiese zu. Der Wind wehte durch meine Haare und ich sog den Geruch der Margariten und Wiesenkräuter in mich auf. Ah, ich liebe den Frühling!
„Und?“ „Und was?“, fragte Felix immer noch etwas peinlich berührt. „Na, habt ihr euch geküsst, oder nicht?“ Felix sah mich entrüstet an und ich konnte beobachten, wie das Blut erneut in seine Ohren schoss und sie förmlich zum Glühen brachte.
„Was geht dich das an?“, stotterte er perplex. „Naja, ich bin deine kleine Schwester! Hab ich da nicht ein wenig recht etwas von deinem Privatleben zu erfahren!“, grinste ich frech. Felix sah mich völlig überrumpelt von der Frage an. „Du…äh…ich…ich geb dir gleich was von meinem Privatleben“, scherzte er schnell und wollte sich auf mich stürzen.
Ich quiekte auf und wich seiner Attacke. Flink wie ein Wiesel flitze ich in die hohe Blumenwiese und lies mich ins weiche Gras plumpsen. Felix warf sich auf mich und kitzelte mich von oben bis unten durch.
Als uns beiden schließlich vor lachen schon die Tränen in die Augen stiegen, ließen wir wieder von einander ab und entschieden uns dazu noch einige Minuten nebeneinander im Gras liegen zu bleiben.
Wir starrten in den Himmel und blinzelten gegen die Sonnenstrahlen. „Da, schau mal! Siehst du das kleine Wolkenschwein da oben?“ Felix lächelte und deutete auf eine kleine deformierte Wolke über uns. „Das ist doch kein Schwein“, lachte ich auf. „Das ist eindeutig eine Kuh!“ „Da kennst aber seltsame Kühe“, meinte er und suchte den Himmel nach weiteren Wolkentieren ab.
Die Zeit verstrich und wie redeten wie immer über dies und das und hatten dabei eine Menge Spaß. Erst jetzt wurde mir klar, was ich all die Jahre verpasst hatte…
Irgendwann aber, wurden wir wieder ernster.
„Und? Wirst du es ihm sagen?“ Felix drehte den Kopf zu mir und sah mich lange von der Seite an. Ich schluckte. „Keine Ahnung“, murmelte ich. „Ich hab Angst davor….“ Felix hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie. „Ich bin da, wenn du mich brauchst, das weißt du, oder?“ Ich nickte und schloss die Augen.
„Wenn ich das mache, wird er mich auf ewig hassen!“ Ich sagte das ganz leise, doch Felix hatte es ganz deutlich verstanden. Er drückte meine Hand. „Wenn er dich liebt, wird er dir vergeben“, versuchte er mir Mut zu machen.
Ich drehte meinen Kopf zu meinem Bruder. „Und was, wenn nicht? Denkst du nicht, es wäre besser, es einfach so zu belassen, wie es gerade ist?“ Felix sah mich lange an. „Das musst du entscheiden! Es ist dein Gewissen, dass damit kla kommen muss, dass du ihm nie die Wahrheit gesagt hast, nicht meins! Aber du musst mit deiner Entscheidung auskommen, Rose!“
Ich seufzte.
„Komm her!“ Felix streckte die Arme nach mich aus und ich kuschelte mich traurig an ihn. „Es wird schon alles gut werden! Du wirst schon sehen!“ Langsam strich er mir über die Haare und drückte mich an sich. Leise schluchzend tropften meine Tränen auf sein T-Shirt.
„Felix, ich habe Angst!“ „Ich weiß“, meinte er mit einer beruhigenden Stimme und wiegte mich sanft hin und her. „Aber manchmal ist es besser Angst zu haben, als sich vor nichts zu fürchten!“ Ich nickte und schloss die Augen. „Ich bin froh, dass ich dich hab!“, flüsterte ich. „Und ich erst“, erwiderte Felix.
-währenddessen im BTS-Apartment-
Jins Sicht:
Mit geschwollener Brust und einem breiten Grinsen setzte ich mich zu den anderen ins Wohnzimmer. Suga musterte mich und warf mir einen verurteilenden Blick zu. „Du kannst dann aufhören so herumzulaufen, dein Dauergegrinse sieht echt dämlich aus!“ Xenia und Sofie kicherten.
„Geht nicht!“, grinste ich weiter. „Das hat sich schon so verkrampft, ich kann das nicht mehr lockern!“ Suga seufzte. Ich klopfte verzweifelt gegen meine Wangen, die mittlerweile ganz hart waren. „Warte, ich helfe dir!“, erklärte V und kniff mir grob in beide Wangen. „AUUU“, heulte ich auf und lockerte empört meinen Kiefer.
„Da, bitte, hab‘ ich gern gemacht!“ Nun war V es, der über beide Ohren grinste. Etwas beleidigt rubbelte ich mir über meine Wangen, die nun zwar wieder locker waren, doch nur noch mehr schmerzten als zuvor.
„Hey! Sei nicht so grob“, schimpfte Emilia ihren Freund. Dann wandte sie sich mir zu. „Also ich finde es total toll, dass ihr jetzt auch ein Paar seid, also ich meine so ganz offiziell.“ Ich lächelte stolz. Das hörte sich toll an. Rose und ich ein Paar…..
„Heißt das, dass sie jetzt hierbleibt und auch bei uns wohnt? Also in Jins Zimmer?“, erkundigte sich Jungkook. Jimin boxte ihm in die Seite. „Jungkook!“, ermahnte er ihn. „Hey, das war eine ganz neutrale Frage“, wehrte er sich. „Ist schon Ok“, erklärte ich Jimin. „Ja, Jungkook, das heißt es!“
Jungkook seufzte. Er sah zu RM, der gemütlich mit Sofie im großen Couchsessel Platz genommen hatte. „Wenn da so ist, brauch ich wieder deine Kopfhörer“, meine er knapp und versuchte dabei möglichst sachlich zu bleiben.
Ich sah verwundert in die Runde, doch alle wussten was gemeint war.
Sie warfen sich vielsagende Blicke zu, dann prusteten sie los. „Hey, hab‘ ich was nicht mitbekommen?“ Suga und J-Hope schüttelten sich vor Lachen und standen auf. Auch die anderen gingen, ohne mir zu sagen, was gerade so lustig war.
„Hey!“, schrie ich ihnen hinterher. „Kann mir einer sagen, warum jetzt alle Lachen?“
-zurück bei Rose und Felix-
Roses Sicht:
Wir hatten uns entschieden wieder den Heimweg anzutreten, also haben wir uns aufgerappelt und schlenderten nun zurück durch die kleinen Gassen von Seoul.
„Wollen wir morgen wieder eine kleine Runde gehen?“, fragte Felix und kickte einen kleinen Stein vor sich her. „Klar!“, meinte ich. „Du könntest Conny mitnehmen“, schlug ich vor. Mein Bruder verdrehte die Augen. „Aber natürlich nur als gute Freundin“, fügte ich schnell hinzu.
„Mmm, vielleicht“, überlegte er. „Und du Jin!“ Ich lachte auf. „Dann versteht er vielleicht endlich, dass du nichts von mir willst!“ Felix sah mich verwundert an. „Was, das denkt er immer noch?“ Ich nickte. „Er hat immer noch diesen eifersüchtigen Blick drauf, wenn ich von dir rede!“ Felix grinste.
„Du redest von mir?“ Ich hob beschwichtigend die Hände. „Natürlich nur Gutes!“ Ich kicherte frech. „Ja, ist klar, Rose. Nur Gutes!“ Felix schubste mich etwas, zog mich aber gleich wieder zu sich, als hinter uns ein schwarzer Combi näherkam.
„Achtung“, warnte er mich, als das Auto immer näherkam. Es fuhr langsam, beinahe zu langsam für diese Gegend.
Plötzlich hielt es neben uns an und der Fahrer lies die Autoscheibe herunter. „Hallo ihr zwei! Ich wollte nur fragen, ob ihr den Weg ins Zentrum kennt! Ich kenn mich hier leider nicht aus! Ich bin mit meiner Familie auf Urlaub hier!“
Der Mann sah freundlich aus und nahm seine Sonnenbrille ab. Er holte einen Stadtplan hervor und hielt ihn uns hin.
„Klar“, lächelte mein Bruder freundlich und erklärte dem Herren den kürzesten Weg anhand des Plans. „Also zuerst müssen Sie hier die Hauptstraße entlang fahren und dann…..“
Plötzlich ging die Tür hinter mir auf. Jemand zog mich nach hinten und drückte mir ein Tuch auf den Mund. Ich schrie, doch es kam kein Ton heraus. Ich zappelte hin und her, doch mir wurde schwindelig. Es roch komisch. Dann hörte ich wie die Autotür hinter mir zufiel und mir wurde schwarz vor Augen.
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